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Legacy-Software: Avision rät von vorschneller Trennung ab

Die Versuchung, sich von Altanwendungen zu trennen und sie durch Neuentwicklungen zu ersetzen, ist groß. Häufig gibt es aber gute Gründe dafür, besser davon abzusehen und sie stattdessen lieber zu modernisieren. Der IT-Dienstleister Avision, Spezialist für Software Revival, nennt die wichtigsten davon.

Screenshot: Sysbus
  1. Gewohnheit. Die Mitarbeiter sind bereits an das vorhandene Tool gewöhnt und kommen damit gut zurecht. Neuentwicklungen erfordern meist umfangreiche Anwenderschulungen und haben mit mangelnder Akzeptanz zu kämpfen.
  2. Fehlerrisiko. Bei einer neuentwickelten Software besteht immer die Gefahr, dass Fehler passieren und sie deshalb schwere qualitative Mängel aufweist. Bei einer bestehenden Anwendung sind die Fehler bekannt und man kann deshalb besser damit umgehen.
  3. Kosten. Eine Neuentwicklung kommt oft teurer als eine Modernisierung. Änderungen in eine gut gepflegte Legacy-Software einzuarbeiten, verursacht in der Regel weniger Kosten.
  4. Entwicklerpool. Auch für alte Programmiersprachen sind häufig noch genug Spezialisten vorhanden. Anwendungen, die etwa in C oder C++ geschrieben sind, müssen deshalb nicht allein wegen ihrer Sprache neu entwickelt werden, beispielsweise in Java.
  5. Unvollständigkeit. Große Neuentwicklungsprojekte werden oft aufgrund des Budgets oder des Timings für abgeschlossen erklärt, obwohl sie noch gar nicht wirklich fertiggestellt sind. Das kann erhebliche Probleme verursachen.
  6. Übergangsphase. Eine Neuentwicklung führt zu einer „Frozen Zone“ für die Altanwendung. Alle Ressourcen werden für die Neuentwicklung verwendet und die bestehende Anwendung nicht mehr gepflegt. Dadurch veraltet sie während der Neuentwicklungsphase immer mehr, was in der Übergangszeit einen Wettbewerbsnachteil verursachen kann.

„Natürlich gibt es Fälle, in denen alles nichts hilft und eine Anwendung komplett neu entwickelt werden muss. Aber oft lohnt es sich auch, daran festzuhalten und sie durch Modernisierung zukunftsfähig zu gestalten“, sagt Nadine Riederer, CEO bei Avision. „Dazu muss sie allerdings gehegt und gepflegt werden. Es gilt, Wartungsintervalle einzuhalten und Kleinigkeiten laufend zu reparieren.“

Weitere Informationen:www.avision-it.de