Bessere Chancen, aber auch größerer Aufwand bei der Datenrettung
Die Datenverluste, die bei SSD-Speichermedien auftreten, erreichen ein immer höheres Komplexitätsniveau. Dennoch war CBL Datenrettung dazu in der Lage, die Erfolgsquote zu steigern. Dabei kamen neue Verfahren zur Datenrettung zum Einsatz. Bei SSDs, die fest verlötet worden waren, betrug diese Steigerung sogar – verglichen mit dem Vorjahr – 14 Prozent. Wenn man auf die Fälle zurückblickt, die in diesem, jetzt fast vollendeten, Jahr aufgetreten sind, ergeben sich einige eindeutige Trends.
Auch bei defekten Smartphones erhöht sich bei neueren Modellen der Aufwand für die Datenrettung. Seit diesem Jahr kommen mehr SMR- als CRM-Festplatten zur Datenrettung. Durch die höhere Speicherdichte zerstören Beschädigungen der Datenträgeroberfläche noch mehr Daten und unsachgemäße Versuche wirken sich noch verheerender aus.
Dass durch den technischen Fortschritt weiterer Miniaturisierung und kompakterer Bauformen Datenrettung immer schwieriger wird, merkt CBL allein schon an der weiter gestiegenen Zahl der Zweitgutachten. Neben den Fällen, in denen tatsächlich nichts mehr zu machen ist, kann das Datenrettungslabor in Kaiserslautern in 40 Prozent der Fälle noch Daten rekonstruieren, wo andere Datenretter aufgegeben haben. Gerade die Datenrettung von Solid State Drives verlangte zuletzt viel Forschung und Entwicklung. CBL kann jetzt zahlreiche weitere SSD-Controller-Modelle bearbeiten, unter anderem Modelle von Marvell, Phison oder Silicon Motion. Des Weiteren werden zusätzliche BGA-Speicherchips beherrscht, wie sie in den SSDs von Western Digital, ADATA und Samsung verbaut sind.
Chips statt entnehmbarer Datenträger
Besonders groß war der Fortschritt bei Geräten mit fest verlöteten SSDs. CBL konnte die Methoden für Microsoft Surface mit Bitlocker-Verschlüsselung sowie Apple Macbook Pro mit dem neuesten Betriebssystem macOS Sonoma weiter verbessern. Der Arbeitsaufwand für die Datenrettung ist gestiegen, doch die gute Nachricht bei diesen eleganten Geräten: im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erfolgreich ausgelesen Speicherchips um 14 Prozent. Liegen die Datenverlustursachen bei diesen Geräten meist auf dem Motherboard, so konnten dieses Jahr auch mehr defekte Chips ausgelesen werden. Insgesamt liegt die Erfolgsquote bei SSD jetzt bei 81 Prozent.
KI-Unterstützung in der Tool-Entwicklung
Auch bei der Smartphone-Datenrettung ist der Aufwand dieses Jahr durch komplexere Bauweisen der Geräte gestiegen. Viele Hersteller wie Samsung, Huawei oder Xiaomi setzen nun auch auf Sandwich-PCBs, wie sie zuerst mit der Einführung des iPhone X aufkamen. Feuchtigkeitsschäden treten fast immer auch zwischen den Platinen auf. Die Elektronik dieser Geräte so weit zu reparieren, dass man Daten auslesen kann, ist noch schwieriger als bei herkömmlichen Bauformen. Tendenziell gesunken ist der Aufwand bei der Datenrettung von SD-Karten, USB-Sticks und ähnlichen Flash-Speicher-Medien. Hier ist es CBL gelungen, durch den Einsatz von KI ihre Tools zu verbessern und den Aufwand der Softwareentwicklung für die Rettung von Flash-Speicher-Algorithmen zu senken.
„Wir berechnen die Kosten für Datenrettung generell nach Aufwand und die Kundinnen und Kunden können nach unserem verbindlichen Kostenvoranschlag entscheiden, ob ihnen die Daten das wert sind. Es ist schade, wenn sich Betroffene aus finanziellen Gründen gegen eine Datenrettung entscheiden – aber komplett unser Risiko. Denn dank kostenloser Diagnose und der ‘keine Daten – keine Kosten’-Garantie hat die Kundschaft bei CBL keinerlei finanzielles Risiko“, erläutert Conrad Heinicke, Geschäftsführer CBL Datenrettung GmbH.
Höhere Speicherdichte, größerer Schaden
Seit die kanadische Muttergesellschaft CBL Data Recovery Technologies vor 30 Jahren damit begann, Daten von defekten Festplatten wiederherzustellen, war dies immer ein zentraler Geschäftsbereich. Der Anteil der Festplatten an den Datenrettungsfällen sinkt seit einigen Jahren und in diesem Jahr zeigte sich eine Verschiebung: Erstmals fanden mehr mit der Technik des Shingled Magnetic Recording (SMR) arbeitenden Festplatten den Weg ins Labor als solche mit Conventional Magnetic Recording (CMR). Durch Reverse Engineering unter anderem der Firmwarestrukturen hat CBL die Technik im Griff, stellt aber fest: Da SMR-Festplatten sehr empfindlich und die Daten extrem dicht gepackt sind, richten Do-it-yourself-Datenrettungsversuche noch größere Folgeschäden an und verringern die Erfolgschancen, wenn danach doch noch professionelle Hilfe gesucht wird.
Kuriose Fälle
„Es hat ja eine gewisse Tradition in der Branche, am Ende des Jahres kuriose Datenverlustfälle zu veröffentlichen. Wir könnten hier von dem Kleinkind berichten, das das laufende Notebook auf dem Sofa mit der Toilette verwechselte, von Smartphones, die mit Autos, Gabelstaplern, LKWs oder Baggern überfahren wurden oder im Dunklen beim Holzspalten zerteilt wurden. Doch mich haben dieses Jahr andere Fälle überrascht“, so Heinicke. „Wir hatten eine RAID-Datenrettung für eine Universität, bei der alle sechs 6 TB-Festplatten defekt waren, der RAID-Controller aber kein Problem meldete. Unerwartet war auch, dass wir für einen indischen Cloud-Service-Provider und ein deutsches Rechenzentrum für Hosting Festplatten wiederherstellen mussten, weil Kundendaten verloren gegangen waren. Daran zeigt sich wieder: Auch Profis sind nicht vor Datenverlust gefeit und IT-Dienstleister tun gut daran, durch eine Partnerschaft mit einem Datenretter wie CBL auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.“
Weitere Informationen: partner.cbltech.de und hier geht es zur aktuellen Rabattaktion von CBL Datenrettung: 10 Prozent auf die Kosten einer Datenrettung von Festplatten eines RAID-Verbundes.