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Softwareentwicklung am Puls der Zeit: Wie die CNC Keller GmbH Entwicklungsprozesse und Qualitätsmanagement mit Testautomatisierung optimiert

Autor/Redakteur: Dr. Andreas Grau, CEO & Founder von testup.io/gg

Die CNC Keller GmbH mit Sitz in Wuppertal ist ein auf die CNC-Ausbildung spezialisierter Softwareentwickler. Ganz nach der Devise „Die Maschine dient dem Menschen“ hat das Unternehmen 1984 die erste Software für die CNC-Grundausbildung entwickelt und wurde somit zum Vorreiter auf diesem Gebiet. Seit rund vierzig Jahren ist die benutzerfreundliche CAD/CAM-Software für CNC-Maschinen, SYMplus, in Berufsschulen, Bildungseinrichtungen, Hochschulen, der deutschen Industrie sowie in Produktionsbetrieben weltweit im Einsatz.

© testup.io

Wie viele andere Unternehmen sieht sich auch CNC Keller mit der Notwendigkeit konfrontiert, Entwicklungszyklen zu verkürzen, um SYMplus an die ständig wandelnden Anforderungen der Kunden anzupassen. Unter diesen Voraussetzungen greifen klassische und weitgehend manuelle Verfahren der Softwareentwicklung aufgrund fehlender zeitlicher und finanzieller Ressourcen zu kurz. Deshalb investiert das Unternehmen in Lösungen, die Teilprozesse in der Softwareentwicklung automatisieren und somit der Ressourcenknappheit entgegenwirken. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt hierbei die Testautomatisierung.

Manuelles Testverfahren als Belastung für Mitarbeitende und Unternehmen

Die SYMplus-CNC-Software befähigt Produktionsbetriebe, die Fertigung von Werkstücken in puncto Fräsen und Drehen effizienter zu gestalten. Um fehlende oder wechselnde Anforderungen von Seiten der Kunden zu adressieren, stellt CNC Keller durchschnittlich alle vier Monate eine neue Version der Software zur Verfügung. Wenn diese Updates für den Markt und Kunden freigegeben werden, müssen sie sofort fehlerfrei funktionieren. Denn insbesondere bei Kunden aus der Produktion kann ein Fehler zu massiven wirtschaftlichen Verlusten führen oder sogar eine Gefahr für Mitarbeitende darstellen.

Um sicherzustellen, dass die aktualisierte Software keine Fehler enthält und alle Anforderungen problemlos erfüllt, testet das Entwicklerteam des Software-Unternehmens vor der Freigabe bis zu 100 Postprozessoren umfangreich. Über Postprozessoren werden später maschinenunabhängige Codes einer CAM-Software in ein von der CNC-Maschine lesbares Format umgewandelt. Bis vor einigen Monaten wurde dieser Vorgang manuell durchgeführt, was sich allerdings aufgrund mehrerer Faktoren als ineffektiv erwies. Da es sich hierbei um einen höchst monotonen Prozess handelte, der für eine korrekte Ausführung dennoch eine hohe Konzentrationsfähigkeit erforderte, erhöhte sich die Fehleranfälligkeit. Ein weiterer problematischer Punkt war die erforderliche Zeitinvestition. Das Testverfahren für bis zu 100 Postprozessoren war extrem aufwendig und beanspruchte zu viele Kapazitäten, wodurch das Team nur noch wenig Freiraum für andere wichtige Tätigkeiten hatte. Das führte dazu, dass die CNC Keller GmbH neue Software-Versionen oftmals in größeren Zeitabständen (mehr als vier Monate) veröffentlichte. Da dieser Zustand auf Dauer nicht mehr tragfähig war, entschied sich Jürgen Mues, CEO der CNC Keller GmbH, dafür, den Testprozess zu automatisieren: „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden Probleme zu lösen und dafür muss unsere Software immer auf dem neuesten Stand sein und alle Qualitätsansprüche erfüllen.“ 

Visuelle Testautomatisierung deckt besondere Software-Bedürfnisse ab

Die Entscheidungsträger setzten sich zunächst mit verschiedenen Testautomatisierungslösungen auseinander. Hierbei stellten sie fest, dass die Tools für die Einrichtung der Testautomatisierung oftmals Zugriff auf den Quelltext einer Software benötigen. Da die SYMplus-Software in ihren Grundlagen bereits 30 Jahre alt ist, wäre diese Anforderung jedoch nur schwer umsetzbar gewesen. Aus diesem Grund zeichnete sich schnell der Bedarf an einer Lösung ab, die Testautomatisierung auch für ältere Software ermöglicht und somit die besonderen Bedürfnisse von SYMplus abdeckt.