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Daten-Kraftwerk für Uniper: Wie der Energieerzeuger mit Cloud-basiertem Data Lake an Reaktionsschnelligkeit gewinnt

Erfolgreich handeln, Risiken managen

Um fundierte Entscheidungen treffen zu können, kann Uniper heute Analysen auf der Grundlage von Echtzeitdaten verwenden. Da alle relevanten Informationen im Data Lake zusammengeführt sind, können Marktanalysten schneller auf Daten zugreifen und beispielsweise Anfragen von Energiehändlern zeitnah bearbeiten.

Bild: Talend

Diese schnelle Beantwortung von Anfragen ist im Energiehandel unverzichtbar. Hier kann es um Entscheidungen im Wert von mehreren Millionen Euro gehen, die auf Basis aktueller Fakten getroffen werden müssen. So ist es im Gashandel zum Beispiel wichtig zu verstehen, wie hoch der Energiebedarf ist und wie sich dieser mit der Temperatur ändert – denn diese hat Auswirkungen auf die Liefermenge. Die Vielzahl der Parameter macht es für einen einzelnen Menschen fast unmöglich, diese schnell und zuverlässig zu interpretieren. Mit dem Data Lake wird diese Herausforderung gelöst, da die Plattform fortlaufend Daten zur Verfügung stellt und es den Mitarbeitern ermöglicht, den Handel zu automatisieren, wenn die Preise ein zuvor festgelegtes Limit über- bezihungsweise unterschreiten.

Energiehandel benötigt ein Internet der Dinge

Auch die Nutzung von IoT-Anwendungen für die Stromerzeugung ist ein entscheidender Vorteil. Nach dem erfolgreichen Handelsabschluss müssen die stromerzeugenden Anlagen die benötigte Energie nämlich auch tatsächlich produzieren. Heute wird Uniper kontinuierlich über den Zustand seiner Kraftwerke auf dem Laufenden gehalten: Sensoren überwachen den Kraftwerksstatus, weisen frühzeitig darauf hin, dass Komponenten ausgetauscht werden müssen, und steigern oder drosseln die Produktion je nach Bedarf. Diese IoT-Anwendung ermöglicht es, für jedes Kraftwerk einen Plan zu entwickeln, der im Einklang mit der Gesamtstrategie des Unternehmens für das Asset Management steht.

Die im Data Lake zusammengetragenen Daten helfen Uniper auch dabei, die betrieblichen Risiken sowie Haftungsrisiken deutlich zu senken. Die PostTrade-Administration ist mittlerweile genauso wichtig geworden wie das eigentliche Tagesgeschäft. Wenn Uniper etwa einer Regulierungsbehörde Energiepositionen nicht korrekt meldet oder beispielsweise der Betreiber eines Fernleitungsnetzes das Erhöhen beziehungsweise Drosseln der Gaseinleitung in sein Netz versäumt, kann dies ein Schaden in Millionenhöhe nach sich ziehen. Auch die Dokumentation und Berichterstattung zu Handelsgeschäften stellt in gesetzlicher Hinsicht eine Herausforderung dar. Energieunternehmen wie Uniper müssen den europäischen Regulierungsbehörden jeden Tag alle ihre Positionen und Geschäfte melden. Dies erfordert vollständige Transparenz und sichere interne Compliance- und Steuermechanismen. Die Notwendigkeit dieser Handelsüberwachung, zu der auch die Betrugserkennung gehört, war ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt beim Umstieg auf eine Data Analytics-Plattform.

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Fazit

Mit seiner Datenstrategie ist es Uniper gelungen, wertvolle Daten zu integrieren und zentral bereitzustellen sowie Informationen zu standardisieren. Dadurch ist eine zentrale Datenplattform als Basis zur Entscheidungsfindung entstanden (Single Point of Truth). Mitarbeiter in ausgewählten Abteilungen können die Daten jetzt im Self-Service-Verfahren abrufen, um so schneller die richtigen Entscheidungen zu treffen, während gleichzeitig eine hohe Datenqualität und Daten-Governance gewährleistet sind.