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Compliance bei verteilter Arbeit – Wie KI die Rechtsabteilung in 2022 verändern wird

Letztlich liefert diese erweiterte Automatisierung den Vertragsmanagern die benötigten Informationen in Sekunden statt in Stunden oder gar Tagen. Darüber hinaus macht sie manuelle sich wiederholende Aufgaben redundant, sodass die Konzentration auf wirtschaftlich relevanten Entscheidungen liegt.

Die Technologie erklärt

Um zu begreifen, wie KI das Vertragsmanagement revolutioniert, muss man die zugrunde liegenden Technologien verstehen: Natural Language Processing (NLP) und Machine Learning (ML). NLP bezieht sich auf die Fähigkeit von Software, die Art und Weise, wie ein Mensch spricht, zu erkennen und als Ausgabe nachzuahmen. Während die Kommunikation, die wir täglich senden und empfangen, eine allgemein verständliche Sprache enthält, folgen Verträge einem anderen Modell. Ein Beispiel: Ein Vertrag zwischen Organisationen in verschiedenen Ländern, der Dienstleistungen für fortschrittliche Überwachungshardware umfasst, würde wahrscheinlich eine sehr spezifische und sehr ungewöhnliche Sprache erfordern.

NLP kann bereits bei der Erstellung eines Vertrags angewandt werden, um zum Beispiel fehlende Attribute anzuzeigen. Oder es lässt sich auf bestehende Dokumente anwenden, um Attribute mit höherer Genauigkeit zu analysieren und zu kategorisieren, indem der Kontext des Attributs innerhalb der Sprache eines Dokuments berücksichtigt wird.

ML ist eine der KI-Funktionen, die oft synonym (aber fälschlicherweise) mit KI verwendet wird. Im Grunde erkennt ML einfach Muster in Daten und deren Verwendung und wendet diese Muster dann auf künftige Ergebnisse an.

Im Falle der Automatisierung von Dokumenten kann der Algorithmus des maschinellen Lernens den Nutzern beispielsweise bei der ersten Erstellung eines Dokuments eine Auswahl geeigneter Komponenten anbieten. Elemente wie die Branche, die Größe und der Standort eines Kunden sowie die gekauften Produkte und der Gesamtumfang des Geschäfts können letztendlich beeinflussen, welche Vertragsklauseln angeboten werden, was zu einem besser organisierten, vereinfachten und effizienten Vertragserstellungsprozess, weniger manuellen Fehlern und einem geringeren Risiko für das Unternehmen führt.

Fazit

Vor der Einführung der KI hatten Vertragsmanager nur eine Möglichkeit: manuelle Arbeit. Dies führte häufig zu fehlerhaften Leistungen. Ganz zu schweigen von den unzähligen Arbeitsstunden qualifizierter Fachkräfte – Ressourcen, deren wertvolle Zeit und Fähigkeiten an anderer Stelle viel effektiver genutzt werden können. Da Unternehmen im Jahr 2022 weiterhin hybride Arbeitsmodelle einführen und Rechtsabteilungen zunehmend in den Umsatzzyklus des Unternehmens integriert werden, müssen sie KI-gestützten Lösungen einsetzen, die das Unternehmen dabei unterstützen, effizienter, wettbewerbsfähiger, gesetzeskonformer und profitabler zu sein.