MariaDB Kubernetes Operator: Open-Source-Datenbank mit Enterprise-Ambitionen
Platform as a Service (PaaS) ist zum Standard avanciert und Kubernetes hat beträchtlich dazu beigetragen, die Cloud zu stabilisieren. Die vollautomatische Replikation mit Kubernetes erfolgreich zu orchestrieren, ist mithilfe von StatefulSets kein Hexenwerk mehr. Im Interview erläutert Saravana Krishnamurthy, Vice President of Product Management Cloud & Analytics der MariaDB Corporation, auf welchen Ansatz der Datenbankspezialist bei Kubernetes & Co. setzt.
Frage: „Container-Plattformen wie Kubernetes gelten als komplex und nicht ganz einfach in der Handhabung. Warum gewinnt Kubernetes aus Ihrer Sicht derart an Bedeutung?“
Krishnamurthy: „Der Siegeszug der verschiedenen DevOps-Ansätze in den Unternehmen bringt neue Anforderungen an die Produktivität und Agilität von Plattformen mit sich. Dafür hat sich Kubernetes, kurz gerne als K8s bezeichnet, als Orchestrierungs-Werkzeug empfohlen. Unzählige DevOps-Projekte auf Millionen von Server-Instanzen wurden damit realisiert. Und seit Kubernetes von Google unter eine Open-Source-Lizenz gestellt wurde, engagiert sich auch die Community massiv in diesem Projekt. MariaDB sieht in Kubernetes das Potential, die Multi-Cloud-Fähigkeit von Unternehmen weiter zu verbessern. Denn PaaS wird zum De-facto-Standard für den Betrieb von stateless und stateful Anwendungen sowie von Microservices. Kubernetes ist eines der am stärksten gewachsenen Open-Source-Projekte der letzten Jahre. Und fast schon der Standard zur Verwaltung von Hunderten lose gekoppelter Anwendungs-Container, die miteinander interagieren müssen.“
Frage: „Welche Vorteile erwachsen ihren Kunden aus dem Einsatz von Kubernetes?“
Krishnamurthy: „Für uns als Datenbankspezialisten sind die Hauptvorteile die Multi-Cloud-Eignung sowie die Unterstützung von so genannten Stateful Applications. Die Datenspeicherung ist bei Datenbanken nun einmal elementar, aber auch ein kompliziertes Thema. So sind Replikate nicht einfach austauschbar. Und soll ein Replikat installiert werden, müssen die einzelnen Knoten sorgfältig koordiniert sein. Sonst funktionieren weder Upgrades noch Schema-Änderungen. Kubernetes bietet StatefulSets, die den Zugriff eines Pods auf ein nichtflüchtiges Speichermedium garantieren. Für Unternehmen mit einem massiven Datenbankverwaltungsaufkommen sind Multi-Cloud-Lösungen besonders attraktiv. Sie schützen quasi strukturbedingt gegen Ausfälle und Datenverlust. Als Failover-Lösung bieten Multi-Clouds somit eine verfügbare, hoch skalierbare Backup-Lösung für Daten, Workflows und Systeme, falls die primäre Cloud versagt. Kubernetes ermöglicht das dynamische Wachstum eines Cloud-Dienstes. Zudem werden Portabilität und Elastizität gewährleistet.“
Frage: „Verringert Kubernetes Ihrer Einschätzung nach auch die Gefahr der Anbieterabhängigkeit?“
Krishnamurthy: „Mit Sicherheit. Die hohe Portabilität sorgt dafür, dass Kubernetes nicht nur von zahlreichen, sondern vor allem von den größten und wichtigsten Cloud-Anbietern unterstützt wird. Mehr noch: Wenn wir allein schon das Beispiel Google Anthos – die ehemalige Cloud Services Platform – nehmen, deutet sich an, dass Kubernetes zukünftig wohl zum Standard-Werkzeug aller Cloud-Plattformen wird.“