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Mit Alexa und Siri das Rechenzentrum verwalten?

Autor/Redkateur: Christoph Spitzer, Senior Systems Engineer bei Tintri/gg

Als Konsumenten haben wir uns daran gewöhnt, dass Technologie einfach zu nutzen ist und immer und jederzeit funktioniert. Das Internet kennt nun mal keinen Ladenschluss und IT-Dienste über Webseiten oder Apps bieten „instant Gratification“. Zurecht fragen sich IT-Manager seit Jahren, warum die von ihnen verwalteten Dienste nicht so einfach zu nutzen sind wie die Dienste für Konsumenten. Die Antwort liegt auf der Hand: Konsumenten sind nun mal keine IT-Profis und nur einfach zu nutzende Dienste taugen für einen Massenmarkt. Darüber hinaus ist die Unternehmens-IT komplex und für jedes Unternehmen einzigartig.

Nach BYOD: Künstliche Intelligenz „schwappt“ in die IT

Ein Versprechen der Digitalen Transformation ist die Vereinfachung der immer komplexer werdenden Unternehmens-IT. Im Zuge dieser Vereinfachung entwickeln sich immer mehr Lösungen, die Modellen für Konsumenten ähneln und auch die Arbeit von IT-Admins vereinfachen können. Eine der Technologien, die aus dem Konsumentenbereich in die Verwaltung professioneller IT „hinüberschwappt“ ist die Steuerung über Sprache, die künstliche Intelligenz (KI) nutzt. Bereits heute können mit KI integrierte Sprach-Interfaces wie zum Beispiel Siri, Alexa und Google, die bisher eigentlich nur im Konsumentenbereich vorkommen, genutzt werden, um Teile der IT-Infrastruktur zu verwalten – und zeigen damit eine Vorschau in die Zukunft des modernen IT-Managements. Schon deutlich weiter ist man bei einer anderen Komponente der Konsumerisierung: Längst geschehen und vielerorts schon Normaliät, erlaubt es die IT den Nutzern Zugriff auf Daten und Dienste über ihre bevorzugten Endgeräte, Stichwort BYOD.

Die Vereinfachung der Unternehmens-IT ist jedoch nicht nur für IT-Administratoren wünschenswert. In modernen Unternehmen kommt es auf Geschwindigkeit an und der Druck, der auf der IT lastet schnell reagieren zu können, ist enorm, sei es bei der Fehlerbehebung oder bei der Bereitstellung neuer Dienste. Auch haben sich in manchen Unternehmen parallele Strukturen entwickelt, auch Schatten-IT genannt, die vielleicht kurzfristig helfen aber oft Sicherheitsrisiken für das Unternehmen darstellen. Neue Lösungen helfen also dabei Unternehmen flexibler zu machen, Fehler schneller zu beheben und die unerwünschte Schatten-IT zu ersetzen.

„Alexa, starte 50 Test-VMs auf Produktion 1“

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie beispielsweise Alexa oder die Kommunikationsplattform Slack dabei helfen können, neue, schnelle und flexible Kommunikationsstrukturen zu erstellen um in immer stärker virtualisierten Umgebungen einfach Ressourcen bereitzustellen. Eine sich häufig wiederholende Aufgabe für IT-Admins besteht beispielsweise darin, die Ressourcen für wichtige Applikationen bereitzustellen oder sie wieder zu entfernen, falls die Workloads nicht mehr benötigt werden. Je schneller und flexibler dies geschieht, desto besser.

Es ist mit bereits heute verfügbarer Technologie möglich, dies zum Beispiel über Amazons Echo zu erledigen. Man kann also einfach Alexa fragen „den Status des Rechenzentrums zu prüfen“ oder „VMs bereitzustellen“. Oder man kann einen Slack Chatbot auf einem Mobiltelefon nutzen, über den man mit einer einfachen Textnachricht eine bestimmte Aufgabe erledigt oder ein Problem in der virtualisierten Umgebung behebt. Die Einfachheit einer solch konsumerisierten IT würde nicht nur die Arbeit von Administratoren erleichtern, sie würde sogar den Weg ebnen, Teile der Infrastruktur von Nicht-Profis verwalten zu können.