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Miniaturisierung der IT: Das Rechenzentrum in der Kiste

Hyperkonvergente Ansätze sind im Kommen

Es gibt zwei Optionen, hyperkonvergenter Infrastrukturen zu nutzen. Zum einen ist es eine Referenzarchitektur, die Server, Netzwerk und Speicher basierend auf SDS-Technologie spezifiziert und wo Software alle Ressourcen noch über dem Hypervisor kontrolliert sowie den Verwaltungsprozess abstrahiert. IT-Profis hätten bei dieser Option die vollkommene Freiheit der Hardware. Die zweite Methode besteht darin, eine komplett hyperkonvergente Appliance einzusetzen, die noch näher am großen Ziel ist – dem Rechenzentrum in der Kiste.

Der Vorteil einer schlüsselfertigen Appliance liegt auf der Hand. Sie löst viele Implementierungs- und Managementprobleme und bietet dabei die Vorteile von Hyperkonvergenz wie Hochverfügbarkeit, Kostenreduktion und mehr Agilität. Die Einfachheit und Leistung von hyperkonvergenten Lösungen machen sie nützlich für KMUs, die im Prinzip die gleichen Probleme mit Ihrer IT haben wie Großunternehmen aber nicht einmal ansatzweise eine ebenso große IT-Mannschaft, um diese in den Griff zu bekommen. Hyperkonvergierte Appliances sind außerdem einfach zu skalieren, weil sich Kapazität problemlos als zusätzlicher Node im Standard-X86-Faktor hinzufügen lässt. Die Beschaffung ist auch simpel, weil es nur eine einzige Größeneinheit gibt und die Verwaltung wird obendrein vereinfacht, weil alle Nodes über nur eine einzelne Einheit kontrolliert werden. Eine hyperkonvergente All-Flash-Appliance kann außerdem den Support und den Vor-Ort-Service für drei Jahre für die komplette Appliance abdecken, was nicht nur die SDS-Technologie, sondern auch den Hypervisor, die SSDs und alle Serverkomponenten umfasst.

Über die einfache Installation, den Service und Support aus einer Hand hinaus sind hyperkonvergente Appliances einiger Hersteller von All-Flash-Speicher auch ökonomisch schon eine sehr gute Option. Die Nutzung von intelligenten Softwarelösungen wie Deduplizierung, Speicher-Virtualisierung und der intelligenten Beschleunigung von IO kann die Menge des benötigten Flash-Speichers enorm reduzieren und trotzdem hunderte von Server-VMs oder tausende von Desktops unterstützen. Und da sie All-Flash-Performance zu einem 50 bis 90 Prozent geringeren Preis als traditionelle SANs oder andere hyperkonvergente Systeme bieten, sind diese Appliances auch für KMUs interessant.

Das Rechenzentrum in der Kiste ist zwar noch nicht da, ist aber auch keine Zukunftsmusik mehr. Hyperkonvergente Systeme sind bereits jetzt verfügbar und bieten auch in der Praxis bereits alle Vorteile von SDS und Hyperkonvergenz. Aktuelle Produkte nutzen sowohl RAM als auch Flash für höchste Performance, bieten fortschrittliche Softwarefunktionen, unterstützen jeden Hypervisor und laufen auf unterschiedlicher Hardware. Ob und wann man ganze Rechenzentren einmal auf die Größe eines Smartphones verkleinern kann ist noch nicht sicher. Aber den Platzbedarf eines ganzen Rechenzentrums auf die Größe einer Kiste zu schrumpfen ist ja auch schon ein Quantensprung von dem Unternehmen profitieren könnten.