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Expertenkommentar zum Thema “Safe Harbor und Privacy Shield”

Micro Focus_David Mount

“Nach Monaten der Verhandlung beginnt mit dem US-EU-Privacy Shield eine neue Ära des Datenschutzes”, meint David Mount, Director – Solutions Consulting EMEA – Identity, Access & Security Solutions bei Micro Focus. “Es war für alle Beteiligten ein zäher Prozess, der ein paar sehr interessante Fragen aufgeworfen hat – und zwar über das Vertrauen selbst. Wenn wir unsere personenbezogenen Daten Unternehmen überlassen und sie diese auf Basis eines Abkommens außerhalb der EU teilen, dann setzen wir unser Vertrauen in jene Unternehmen. Doch genau hier begannen die Probleme mit dem bisherigen Safe-Harbor-Abkommen, nämlich im Hinblick auf die dort vorgesehene Selbstzertifizierung.”

“Bisher haben Unternehmen ihre Einhaltung der Regelung selbst nachgewiesen, indem sie behaupteten, den Prinzipien von Safe Harbor zu folgen und adäquate Kontrollen einzusetzen”, so Mount weiter. “Doch diese Selbstzertifizierung führt nicht zu Vertrauen und Transparenz, sondern bewirkt genau das Gegenteil. Für Transparenz sorgen Antworten auf Fragen wie ‘Welche Daten werden gespeichert?’ oder ‘Welche Daten können geteilt werden und zu welchem Zweck?’ Doch wenn diese Punkte nur vom ausführenden Unternehmen selbst überprüft werden, kann das Vertrauen nicht steigen. Deswegen sind die Ergebnisse der neuen Verhandlungen in diesem Spannungsfeld aus Vertrauen und Selbstzertifizierung von größtem Interesse. Es wird zu sehen sein, ob es nicht einen anderen Weg gibt, um das Teilen von Daten effektiver zu kontrollieren; vor allem, wenn es um diese Menge an Daten und involvierten Parteien geht.”