GlosseStorageVirtualisierung

All-Flash-Array für Desktopvirtualisierung einzusetzen, ist wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen

Autor/Redakteur: Michael Speck, Sales Manager DACH von X-IO/gg

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2014 war ganz eindeutig geprägt von der Verschiebung der Aufgaben von spezialisierten Storage-Teams hin zur Verschmelzung der Aufgaben von Virtualisierungs-Admins (vAdmin) und Speicher-Administratoren. Aufgrund der Kombination vereinfachter Management-Tools und dem spürbaren Trend zu Software Defined Storage, wird sich der Aufwand für das reine Speichermanagement verringern. Die Zeiten, in denen kiloweise Storage-Hardware gekauft wurde, sind mittlerweile passé. Und damit auch die hohen Wartungskosten für zwingend dazugehörige Software. Unternehmen werden ein starres Datenmanagement künftig immer öfter durch Storage Hypervisoren ersetzen, weil diese bereits umfassende Speichermanagementfunktionen mitbringen. Damit erhöhen sich Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Auslastung des gesamten Systems.

Ein beunruhigender Trend dagegen ist, dass All-Flash-Arrays beispielsweise für die Desktopvirtualisierung herhalten müssen. Das ist nichts anderes, als mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Bei aller Berechtigung der All-Flash-Arrays für latenzarme Workloads mit hoher I/O-Leistung, schießen sie bei VDI-Anwendungen schlicht über das Ziel hinaus und fallen dann zu teuer aus. Es braucht Plattformen mit intelligentem, lernfähigem Flashspeicher, die Hochleistungsspeicher genau dann nutzen, wenn dies erforderlich ist, und logischerweise nur dann Daten darauf ablegen, wenn dies zu einer höheren Leistung der Applikationen führt.

Für das gesamte nächste Jahr erwarte, nein hoffe ich, dass IT-Profis sich nicht länger von vollmundigen Marketingversprechen und irreführenden Unwahrheiten, von denen viele in der Storage-Branche umhergeistern, hinters Licht führen lassen. Schon viel zu lange versprechen die Hersteller in puncto Performance sowie effizienterer Kompression und Datendeduplikation viel zu viel. Die Autoindustrie wird mehr und mehr gezwungen, den Spritverbrauch ihrer Fahrzeuge nicht mehr mit Best-Case-Szenarios zu berechnen, sondern mit realistischen Verbrauchsangaben transparent zu machen. Es wird Zeit, dass die Storage-Industrie das Gleiche tut.

2015 werden die Kosten für Flash-Speicher weiter fallen, gleichzeitig wird die Speicherbranche lernen, wie man Flash so einsetzt, dass er fünf oder mehr Jahre in Betrieb bleiben kann. Damit sind All-Flash-Arrays als wirkliche Zero-Touch-Installationen über einen langen Zeitrahmen und zu einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis möglich. Bis jetzt bedeutet der Einsatz von All-Flash, einen Kompromiss zwischen Mehrkosten und höherem Risiko einzugehen oder eventuell sogar beides in Kauf zu nehmen.

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