News vom Global Mobile Broadband Forum
Über tausend Teilnehmende diskutierten auf dem von Huawei ausgerichteten 15. Global Mobile Broadband Forum (MBBF) über das Thema „5.5G Leads Mobile AI Era“. Insbesondere KI-Modelle für den Mobilfunkstandard wurden diskutiert. Gleichzeitig konnten die Besucher des MBBF multimodale KI-Geräte und viele mobile KI-Anwendungen begutachten. Ken Hu, aktuell Vorsitzender von Huawei, referierte in seiner Eröffnungsrede über die Rolle der KI in der Zukunft.
Während des MBBF konnten sich die Besucher einen Eindruck der neuen, intelligenten Konnektivität für Menschen, Häuser, Dinge, Industrien und Fahrzeuge verschaffen. In den Hallen und auf dem Freigelände wurden multimodale KI-Geräte und verschiedene mobile KI-Anwendungen vorgestellt, darunter KI-Telefone, KI-Brillen, intelligente Cockpits, humanoide Intelligenz, KI-generierte Inhalte (AIGC), digitale menschliche Interaktion und KI-gestützte Anrufübersetzung in Echtzeit. Ein weiteres Highlight war die durchgängige 5.5G-Abdeckung in den Innen- und Außenbereichen der Veranstaltungsorte, die die multidimensionalen Fähigkeiten von 5.5G-Netzwerken und die innovativen Produkte und Lösungen demonstrierte.
In seiner Eröffnungsrede beschrieb Ken Hu, rotierender Vorsitzender von Huawei, wie KI die Zukunft der Kommunikation verändert. „In der Zukunft wird jeder in der Lage sein, KI zu nutzen, jederzeit und überall“, erläutert Hu. Mobilfunknetze und -geräte spielten dabei eine wichtige Rolle. Das Jahr 2024 stünde sowohl für die kommerzielle Einführung von 5.5G als auch die beispiellose Ausweitung der künstlichen Intelligenz in unseren Alltag und unsere Arbeit.
Weltweit wurden laut Ken Hu bereits mehr als 3 Millionen KI-fähige Anwendungen entwickelt, das sei mehr als die Gesamtzahl der im App Store verfügbaren Nicht-KI-Apps. „Die Tatsache, dass die frühe kommerzielle Einführung von 5.5G mit dem ersten Jahr der KI-Nutzung in verschiedenen Geräten zusammenfällt, ist von enormer Bedeutung – sie läutet den Beginn der Ära der mobilen KI ein“, ist der Huawei-Vorstand überzeugt.
Li Peng, Senior Vice President und President of ICT Sales & Service von Huawei, konzentrierte sich in seiner Keynote auf die Maximierung neuer Wachstumschancen in der Ära der mobilen KI. „Die Ära der mobilen KI ist da“, beschreibt Li. „Wir werden neue Formen der Interaktion mit Geräten, neue intelligente Dienste und strukturelle Veränderungen der Verkehrsmodelle erleben. Dies wird der Mobilfunkbranche enorme neue Möglichkeiten eröffnen.“
Bis 2030 würden die meisten Menschen einen persönlichen KI-Agenten haben, der sie zu Hause, bei der Arbeit und auf Reisen unterstützt. Diese Assistenten arbeiteten ununterbrochen und erzeugten und verarbeiteten mehr als 10-mal so viele Daten wie heute. „Insgesamt werden die KI-Agenten bis 2030 120-mal mehr Daten verarbeiten als heute”, erklärt Li Peng. Diese Datenflut durch KI führe zu strukturellen Veränderungen bei den Verkehrsmodellen. Bei herkömmlichen Modellen flössen die Daten in eine Richtung. Wie bei Videoinhalten, die von Rechenzentren zu Smartphones übertragen würden, seien die Daten allgemein und der Fluss sei linear.
KI verändere diesen Fluss, Daten seien personalisiert sein und flössen in mehrere Richtungen. „So erfordert beispielsweise das Training großer Modelle eine superschnelle Übertragung zwischen Rechenzentren,” beschreibt der Huawei Manager. Gleichzeitig müssten KI-Anwendungen und AIGC-Daten (AIGC – AI Generated Content) zwischen Edge, Cloud und Geräten übertragen. Das führe zum Anstieg des Verkehrs und sogar der Mesh-Verbindungen zwischen verschiedenen Gerätetypen und Hosts. Angesichts der strukturellen Veränderungen bei den Verkehrsmodellen werde die Netzwerkoptimierung wichtiger denn je.
Anschließend erläuterte Li, wie Netzbetreiber diese neuen Möglichkeiten optimal nutzen und durch die Umgestaltung von Diensten, Netzinfrastrukturen, Betriebs- und Wartungsabläufen und Geschäftsmodellen neues Wachstum erzielen können. Er berichtete, wie führende Netzbetreiber auf der ganzen Welt bereits KI-Dienste in 5.5G-Netzen in einer Vielzahl von Szenarien für Privatpersonen, Haushalte, Reisende und Unternehmen getestet haben.
Laut Li gibt es zwei wichtige Voraussetzungen, um die neuen Möglichkeiten der mobilen KI zu nutzen. So müssten die Netze auf die KI-Unterstützung vorbereitet werden. Das bedeute vor allem Netzwerkkapazitäten – insbesondere Uplink, Latenz und Kapazität – zu erhöhen. „Zweitens können wir KI nutzen, um in komplexeren Netzen die Betriebs- und Wartungsarbeiten zu automatisieren, die Netzeffizienz zu optimieren und ein solides Nutzererlebnis zu gewährleisten“, so Peng.