DDoS Schutz für Enterprise VPNs
Autor/Redakteur: Karl Heuser, Manager Security – Enterprise (DACH, EEUR & Nordics) bei NETSCOUT/gg
Die Gefahr, dass DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) große Schäden in Unternehmen anrichten können, ist allgegenwärtig. Insbesondere spielt der Schutz von VPN-Konzentratoren für den Geschäftsbetrieb und die Kontinuität des Unternehmens eine große Rolle. Ohne ein sicheres VPN verlieren Remote-Mitarbeiter den Zugang zu den Netzwerkressourcen sowie Anwendungen und Daten des Unternehmens, was sich auf die Produktivität und die Arbeitsleistung auswirkt.
Ein Unternehmens-VPN wird anders eingesetzt als ein Privatkunden-VPN. Ein Unternehmens-VPN wird in erster Linie verwendet, um einen sicheren authentifizierten Zugriff auf Unternehmensressourcen über einen verschlüsselten Tunnel zu ermöglichen, um potenziell sensible Informationen zwischen einem entfernten Mitarbeiter und dem Unternehmensnetzwerk zu übertragen. Ein Privatanwender-VPN hingegen wird in der Regel verwendet, um die IP-Quelladressen einer Person aus verschiedenen Gründen zu verbergen, beispielsweise zum Schutz der Privatsphäre.
DDoS-Angriffe auf Großunternehmen und Dienstanbieter sind an der Tagesordnung. Allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 wurden mehr als sieben Millionen DDoS-Angriffe erwartet. Die Bedrohung ist real, und Unternehmen müssen sorgfältig arbeiten, um alle Bereiche ihrer Netzwerke zu schützen.
Identifizierung von Schwachstellen in Unternehmens-VPN
VPNs von Unternehmen können für eine Vielzahl von Schwachstellen anfällig sein. So können beispielsweise schwache Anmeldedaten oder wiederverwendete Passwörter für die Anmeldung bei einem VPN ausgenutzt werden und böswilligen Akteuren leichten Zugang zur Umgebung ermöglichen. Auch die Konfiguration eines Unternehmens-VPNs kann über seine Cyber-Resilienz entscheiden. Wird dem VPN zu viel Zugriff auf das Netzwerk gewährt, anstatt nur auf die Bereiche, auf die es zugreifen muss, kann dies im Falle eines Einbruchs zu größeren Schäden führen.
Eine eingehende Prüfung hilft, diese und andere Schwachstellen zu ermitteln. So kann darüber hinaus auch die Abschwächung sowie der Schutz vor volumetrischen und State-Exhaustion-DDoS-Angriffen, die auf das VPN selbst oder auf Firewalls abzielen, die Cybersicherheit weiter stärken und die Verfügbarkeit und Verbindung aufrechterhalten.
Proaktive Maßnahmen zum Schutz von VPNs vor DDoS-Angriffen
Wie eine Firewall können IDS und IPS-Systeme dazu beitragen, ein VPN vor verschiedenen Arten von Cyberangriffen zu schützen, aber VPNs haben es schwer gegen DDoS-Angriffe. Eine Stateless DDoS-Schutzlösung kann jedoch Stateful Geräte wie etwa Firewalls oder VPN-Konzentratoren selbst davor schützen, von State-Exhaustion-Angriffen überlastet zu werden.
Somit ist der beste Weg, die Verfügbarkeit eines VPNs aufrechtzuerhalten eine dedizierte, maßgeschneiderte DDoS-Schutzlösung, die direkt On-Premises im Rechenzentrum, in der Cloud und überall dazwischen schützt. Die richtige Lösung kann heutige hochentwickelte DDoS-Angriffe jeder Art und Größe erkennen und abwehren und hilft, die Betriebszeit zu maximieren und Umsatzverluste aufgrund mangelnder Produktivität zu minimieren.
Strategien für den VPN-DDoS-Schutz
Die Verwendung eines maßgeschneiderten und umfassenden Ansatzes zum DDoS-Schutz ist der Schlüssel zur Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit wichtiger VPN-Dienste. Nur ein hybrider On-Premises- und In-Cloud-Ansatz ermöglicht eine direkte Abwehr von DDoS-Angriffen jeglicher Art und Größe, weil sie die Angreifer dort treffen und abwehren, wo sie sich in der Netzwerkumgebung finden, vor Ort beziehungsweise in der Cloud. Zusätzlich zu DDoS-Schutzlösungen können gängige Sicherheitspraktiken wie die Multifaktor-Authentifizierung den Erfolg von Angriffen verhindern und die Verfügbarkeit wichtiger Unternehmensnetzwerke aufrechterhalten.