GlosseIoT

Smarte Weihnachten – Risiken und Nebenwirkungen inbegriffen

Autor/Redakteur: Bill Evans von One Identity/gg

Mit Beginn der Advents- und Weihnachtszeit haben viele Eltern das Gefühl, den geliebten kleinen und größeren Kindern ihre Weihnachtswünsche auch tatsächlich zu erfüllen. Nicht selten findet sich unter den aktuellen Begehrlichkeiten Spielzeug, das Internet-fähig ist. Für praktisch alle Altersgruppen. Technisch gesprochen heißt das nichts anderes, als dass die Komponenten Teil des lokalen Netzwerks werden, Informationen mit anderen Spielzeugen austauschen und vielleicht auch mit Smartphones und ähnlichem. Sollten Eltern sich also Gedanken machen, wenn es ans Verschenken von vernetztem Spielzeug geht? Die Antwort ist ein schlichtes „Ja“.

Grundsätzlich betrachtet ist die neue Welle von Spielzeug, das sich mit dem Internet verbinden kann, nichts anderes als ein weiterer Beitrag zum Internet der Dinge, IoT. Eltern sollten sich also um die vernetzten Geräte im Kinderzimmer mindestens genauso viel Gedanken machen wie um alle anderen Internet-fähigen Geräte im Haus wie Smart TV, Kühlschränke und Thermostate oder eben smarte Gadgets für das tägliche Leben. Warum das eine Rolle spielt? Es geht immer um Daten, und wichtiger noch, darum, wo diese Daten überall hingelangen. Die Bedenken von Eltern sollte man ernst nehmen und verstehen:

  • Werden die Benutzerdaten an den Hersteller gesendet? Erhebt und sammelt der Hersteller Daten wie Nutzungszeit und Nutzungsdauer? Werden Telemetrie-Daten übermittelt? Nehmen wir an ein Kind spielt täglich vor der Schule zwischen sieben und 7:30 Uhr mit dem betreffenden Spielzeug. In den Ferien hören diese regelmäßigen Spielzeiten auf. Kann jemand mit unredlichen Absichten dieses Wissen nutzen um beispielsweise einen Einbruch zu planen?
  • Verfügt das Spielzeug über eine Kamera oder/und ein Mikrofon? Nimmt es nur dann auf, wenn Sie es ihm sagen? Nimmt es vielleicht auch dann auf, wenn Sie es nicht dazu autorisiert haben und versendet es diese Daten möglicherweise? Man kann sich unschwer die Vielzahl erschreckender Möglichkeiten ausmalen, was mit diesen Daten passiert, wenn sie in die falschen Hände geraten.

Es ist wichtig, dass Eltern die Risiken, die mit solchen Spielzeugen potenziell einhergehen, verstehen und sie gegen die Vorzüge abwägen. Ist es das Risiko wert oder nicht? Hat der Hersteller einen guten Ruf und ist verlässlich? Gibt es bereits Berichte und Beurteilungen zu potenziellen Risiken, die im Internet diskutiert werden? Verfügen Sie bei Ihrem drahtlosen Netzwerk über aktuelle Sicherheitstechnologie und halten sich an Best Practices? Internet-fähige Spielzeuge werden nicht einfach so wieder verschwinden, dazu machen sie auch viel zu viel Spaß. Man sollte aber dafür sorgen, dass Weihnachtsmann und Christkind die notwendigen Vorsichtsmaßregeln beachten.