Expertenkommentar von BMC Software zum Thema “Safe Harbor und Privacy Shield”
“Aus rein wirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, dass eine schnelle Einigung zugunsten des EU/US Privacy Shields getroffen wurde”, denkt Paul Appleby, EVP Transformation bei BMC Software. “Denn der Datenaustausch zwischen beiden Nationen ist der umfangreichste der Welt. Nach der Aufhebung von Safe Harbor regelt dieser EU/US-Privacy-Shield nun den fortlaufenden Austausch zwischen US-Unternehmen und Europa. Diese höheren Standards gewährleisten den Schutz von Personendaten und sollen so US-Behörden den Zugang zu kritischen Informationen erschweren. Ziel sind bessere Transparenz und Objektivität. So könnte die Regelung einen bedeutenden Wendepunkt beim Schutz und Austausch sensibler Daten bedeuten. Denn dieses Abkommen leitet eine neue Ära der Regulierung ein, mit der US-Unternehmen mitgehen müssen, wenn sie mit der EU zusammenarbeiten möchten.”
“Auch wenn die Regelung noch instabil wirkt, ist eines richtig: Verantwortlichkeit sollte bei allen Datenschutzabkommen zentral verankert sein”, fährt Appleby fort. “Jeder, der Informationen verarbeitet, muss für eine falsche Handhabe haftbar gemacht werden können. Gerade diese Maßnahme stellt das Kundenvertrauen wieder her und treibt den sicheren Informationsaustausch voran. Obwohl sich viele Unternehmen früh mit dem möglichen Ende von Safe Harbour auseinandergesetzt haben, sind bei weitem nicht alle Verantwortlichen bemüht, den Regulierungsrahmen zu stärken. Es mangelt an Kohärenz, was mit der Einhaltung schon bestehender Zertifizierungen einfach zu beheben wäre. BCRs (Binding Corporate Rules) sind dabei zwar keine einfache, aber eine effiziente Möglichkeit, um das Vertrauen zurückzugewinnen. BCR bietet einen globalen, umfassenden Rahmen für den Datentransfer außerhalb der EU – und dies stets im Einklang mit den örtlichen Richtlinien und Gesetzen. Sicherer Datenaustausch darf nicht als Hindernis für Innovation gesehen werden, denn er kann dabei helfen, Europas wachsende Digitalwirtschaft zu beleben.”
