Interview mit G DATA CyberDefense
In unserer Interview-Serie zum Thema KI kommt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G DATA CyberDefense, zu Wort.
sysbus: „In welchen Bereichen kann KI helfen, die Sicherheit zu verbessern?“
Tim Berghoff: „Die große Stärke von KI-basierten Systeme ist die schnelle Verarbeitung großer Datenmengen. KI kann daher vor allem bei Aufgaben, die die Verarbeitung einer großen Menge an Daten erfordern, eine unterstützende Rolle einnehmen. Ein Beispiel ist die Verarbeitung von Informationen aus einem SIEM-System. Dort kommt KI zum Einsatz, um Informationen in ein lesbares und überschaubares Format zu bringen. Die schlussendliche Entscheidungs- und Interpretationsgewalt liegt jedoch immer beim Menschen. Auch bei der Erkennung von Schadsoftware leistet KI einen wertvollen Beitrag, indem sie die tägliche Flut an Malware vorfiltert und einen Teil der Analyse automatisiert vornimmt. Ein Ersatz für menschliche Analysten und Analystinnen ist das jedoch auch nicht – es ist jedoch eine immense Arbeitserleichterung.“
sysbus: „Welches sind die größten Gefahren durch Angriffe mithilfe KI?“
Tim Berghoff: „KI-basierte Angriffe haben aus Angreifer-Sicht den Vorteil, dass kaum Kosten mit ihnen verbunden sind. Es lassen sich in kürzester Zeit nahezu unbegrenzt viele Angriffe durchführen; gerade für das Erstellen von Phishing-Kampagnen kann so wesentlich schneller vonstattengehen, als die bis vor einigen Jahren noch der Fall war. Die Qualität von Texten und auch Bildern, die von einer KI erstellt werden können, nimmt stetig zu. Selbst geübte Menschen haben bei hochwertigem KI-generiertem Material Schwierigkeiten, dies als solches zu erkennen. Deepfakes jeglicher Art sind deshalb dazu geeignet, entweder Einzelpersonen gezielt zu manipulieren, als auch die politische Meinungsbildung eines Landes im negativen Sinne zu beeinflussen. “
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