ArtikelDatenverarbeitung/Big DataManagement

Graph-Technologie bringt neuen Schwung in traditionelle MDM Systeme

Rundum-Sicht

Wollen Unternehmen diese Vorteile für ihr MDM nutzen, kopieren sie in der Regel das Master Repository in eine Graphdatenbank. Alle Beziehungen zwischen den Daten lassen sich so ablegen und analysieren. Meist fließen zusätzlich noch Transaktionsdaten aus anderen Geschäftssystemen ein, um die Stammdaten zu ergänzen. Doch auch bei spärlichen oder unvollständigen Datensätzen leisten Graphdatenbanken beim Speichern und bei der Suche ganze Arbeit. Damit dreht sich im MDM nicht mehr nur alles um Masterdaten, sondern um alle Daten, die die gesamte Kundenhistorie darstellen. Bereits zum Zeitpunkt der Abfrage kann der Graph ein abgerundetes Kundenprofil erstellen. APIs greifen dazu auf andere Systeme zu und holen die relevanten Daten in den Graphen. Das Porträt eines Kunden lässt sich so in Echtzeit aus vielen Einzelinformationen wie in einem Mosaik zusammensetzen – anschaulich, intuitiv und intelligent.

Durch den Einsatz mehrerer Datenbankmodelle lassen sich Anwendungen deutlich verbessern. Im Beispiel greifen Warenkorb, Produktkatalog und Empfehlungen auf drei unterschiedliche Datenbanktechnologien zurück.

Moderne hybride Datenarchitekturen

Graphdatenbanken geben nicht vor, die bestehenden relationalen Architekturen ersetzen zu können. Gut strukturierte, einheitliche und nach klaren Unternehmensregeln ausgerichtete Datenspeicher bieten weiterhin MDM Basisfunktionen. Sie bringen die nötige Integrität in die Daten, garantieren den reibungslosen Ablauf von Transaktionen und liefern stabile Datensätze für Geschäftsprozesse. Graphdatenbanken punkten hingegen mit mehr Flexibilität, Agilität und Performance und können als sinnvolle Ergänzung das MDM eingesetzt werden. Der Trend heißt polyglotte Persistenz unterschiedlicher Systeme. Marktführer setzten vermehrt separate Tools für verschiedene Aufgaben ein. CIOs und IM-Führungskräfte sind zunehmend offen für die Nutzung verschiedener Systeme.

Bringt man Graphdaten mit ins Spiel, entwickelt sich MDM von einem in Zeitlupe ablaufenden Hintergrundprozess zu einem leistungsfähigen Instrument, dass Mitarbeiter in Echtzeit informiert und Anwendungen, wie Online-Stores, mit den nötigen Kundenprofilen versorgt. Als Cache auf einer Vielzahl von verschiedenen Datenspeichern verspricht dieses Modell einen neuen Blick auf die Stammdaten. Und damit neues Potential für die Unternehmen.

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