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Adware: Gefährdung von Sicherheit und Privatsphäre

Autor/Redakteur: Tony Anscombe, Senior Security Evangelist bei AVG Technology/gg

Häufig kommt es vor, dass Anwender wie gewohnt im Internet surfen. Plötzlich ist aber die Homepage ihres Browsers auf eine andere Seite eingestellt. Und eine seltsame Toolbar erscheint, die am Tag zuvor doch auch noch nicht da war. Ein kurzer Blick auf den Desktop zeigt Programme an, an deren Installation die Benutzer sich beim besten Willen nicht erinnern können. Klingt gruselig? Ist es auch. Schuld für die Änderungen an den Systemeinstellungen ist meist sogenannte Adware.

Was ist Adware eigentlich?

Über Adware werden Computer heute mit am häufigsten infiziert. Der Begriff bezeichnet Software, die dem Nutzer zusätzlich zur eigentlichen Funktion, Werbung und Links zu anderen Webseiten anzeigt – meist in Form von Popup-Fenstern. Dabei geschieht das Einnisten häufig im Hintergrund und ohne dass der Anwender überhaupt etwas davon mitbekommt. Allerdings beansprucht Adware oftmals die Ressourcen des PCs, sodass die Rechnerleistung stark nachlässt. Zusätzlich verändert die Software die Startseite des Browsers oder installiert ungewollte Toolbars oder sonstige Programme. Einige Werbeprogramme überwachen zudem die Surfgewohnheiten und nutzen diese Informationen, um gezieltere Werbeinhalte anzuzeigen.

Wie gelangt Adware auf den PC?

Ein Beispiel: Einige Popup-Fenster bieten kostenlose Geschenke an oder behaupten, dass eine bestimmte Software heruntergeladen werden muss, um die geforderte Webseite anzeigen zu können. Oftmals lässt sich in dem Fenster dann eine “Ja”- oder “Nein”-Auswahl treffen. Tatsächlich wird jedoch ein Adware-Programm auf den Computer geladen, sobald der User im Fenster eine Auswahl trifft. Deshalb ist es in solchen Fällen empfehlenswert, nichts anzuklicken, sondern das Fenster direkt zu schließen.

Leider ist das Internet voll von Programmen, die versuchen, sich in Rechnern einzunisten und für die Entwickler möglichst großen Profit zu generieren. Oftmals werden diese gemeinsam mit anderer, meist kostenloser Software installiert, die Nutzer aus dem Internet herunterladen. In vielen Fällen weisen die Lizenzbedingungen sicher auch auf diesen Umstand hin. Doch wer liest das Kleingedruckte schon komplett durch?

Wie lässt sich Adware vermeiden?

Grundsätzlich ist Adware erst einmal relativ ungefährlich. Vielen Nutzern macht es nichts aus, im Gegenzug für kostenlose Software durch Werbung, eine langsamere PC-Leistung oder überwachte Surfgewohnheiten eingeschränkt zu werden. Andere hingegen sehen dieses Verhalten als eine Verletzung ihrer Privatsphäre an.

Unerwünschte Adware lässt sich durch folgende Schritte vermeiden:

  • Software sollte nur von bekannten und vertrauenswürdigen Webseiten heruntergeladen werden.
  • Es ist sinnvoll, die Lizenzvereinbarungen aufmerksam zu lesen. Allzu “klickfreudiges” Verhalten, bei dem die Anwender einfach nur auf “weiter” klicken ohne das Kleingedruckte zur Kenntnis zu nehmen, führt schnell zu unerwünschten Programmen auf dem Rechner.
  • Vorsicht vor anklickbaren Werbeanzeigen. Programme, die solche Werbung anzeigen, sind häufig Anzeichen für Adware. Klicken die Benutzer auf das Fenster, zeichnet dies höchstwahrscheinlich jemand auf.
  • Die User müssen darauf achten, dass Ihr Browser regelmäßige Security Updates anbietet und durchführt.
  • Plugins können weiterhelfen: Ad Block Plus zum Beispiel blockiert Werbung und Banner auf Webseiten und beschleunigt den Browser. Ideal ist zudem auf eine sichere Internetverbindung über HTTPS.
  • Antiviren-Lösungen oder Produkte zum Schutz der Privatsphäre wie AVG PrivacyFix helfen zusätzlich, Banner, Werbung und ungewollte Einblicke Dritter zu verhindern.

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