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Im Test: WhatsUp Gold Version 16.2.1- Voller Durchblick für Administratoren

Überwachung im laufenden Betrieb

Was den Zustand der überwachten Komponenten angeht, so kennt WhatsUp Gold vier unterschiedliche Konditionen: “Up”, “Down”, “Unknown” und “Maintanance”. Den Maintenance-Status muss ein Administrator manuell aktivieren, danach verschickt die Monitoring-Lösung keine Alerts mehr, die mit dem betroffenen System zu tun haben. Das ist nicht nur bei Wartungsarbeiten sinnvoll, sondern beispielsweise auch, wenn es darum geht, einen Server zu überwachen, der zu bestimmten Zeiten wichtige Dienste deaktiviert, um ein Backup durchzuführen. Wenn die zuständigen Mitarbeiter dafür sorgen, dass WhatsUp Gold diesen Server automatisch jede Nacht während des Backup-Zeitraums als im Maintenance-Modus befindlich ansieht, so löst das Monitoring-Produkt auch keine überflüssigen Alarme aus.

Die Maps umfassen unter anderem auch Informationen wie IP-Adressen und Host-Namen

Die vier Modi werden in den Übersichten jeweils farblich gekennzeichnet, damit die Administratoren sofort über den Status der einzelnen Komponenten im Bilde sind. Die Konditionen lassen sich bei Bedarf auch mit Grenzwerten verbinden, so dass ein System zum Beispiel erst dann grün wird, wenn es mindestens fünf Minuten läuft. Darüber hinaus gibt es auch kritische und nicht kritische Überwachungsfunktionen. Nur die kritischen haben einen Einfluss auf den Gerätezustand und können eine Down-Kondition hervorrufen.

Treten im Betrieb Probleme auf, so ist die Ipswitch-Lösung – wie bereits angesprochen – dazu in der Lage, diverse automatische Aktionen durchzuführen. Dazu gehören das Ausführen von Scripts, das Senden von SMS- oder E-Mail-Nachrichten und das Abspielen von Sounds. Die Aktionen werden über “Action Policies” ausgelöst, die die Anwender beliebig definieren können. Dabei ist es auch möglich, “Blackout Schedules” zu definieren. Diese legen Zeiten fest, in denen keine Aktionen stattfinden, obwohl das auslösende Ereignis, wie zum Beispiel der Down-Zustand einer Workstation, stattgefunden hat. Das ergibt beispielsweise Sinn, um zu verhindern, dass das System massenweise Alarme auslöst, wenn die Mitarbeiter nach Büroschluss ihre Rechner herunterfahren. Die Aktionen lassen sich entweder mit Geräten oder mit einzelnen Monitoring-Funktionen verbinden.

Ein besonderes Highlight von WhatsUp Gold liegt darin, dass das System dazu in der Lage ist, die Administratoren nicht nur beim Ausfall von Diensten und Geräten, sondern auch bei Leistungsproblemen zu benachrichtigen. Die dafür benötigten Grenzwerte bestehen aus Abfragen von Monitoring Daten in Verbindung mit Zeitmessungen. So lässt sich beispielsweise eine E-Mail-Benachrichtigung einrichten, die aktiv wird, wenn die Prozessorlast eines Servers über einen Zeitraum von 20 Minuten über mehr als 30 Prozent steigt. Um auftretenden Problemen die nötige Aufmerksamkeit zu garantieren, existieren drei Eskalationsschritte: Nachdem die erste Mail verschickt wurde (der erste Schritt), sendet die Monitoring-Lösung – wenn eine bestimmte Anzahl von Minuten nichts passiert ist – die zweite Mail. Ereignet sich dann über einen gewissen Zeitraum wieder nichts, schickt WhatsUp Gold auf Wunsch alle paar Minuten Mails an die Verantwortlichen. Die Intervalle sind dabei genauso konfigurierbar, wie die Eskalationsschritte an sich – werden sie nicht gebraucht, müssen sie auch nicht zum Einsatz kommen.

Dashboards und Gruppen

Damit die zuständigen Mitarbeiter einen schnellen Überblick über den Zustand der Komponenten in ihrem Netz erhalten, bietet das Produkt von Ipswitch umfassende Dashboard-Anzeigen und Reporting-Möglichkeiten an. Die Ansichten sind dabei, wie schon erwähnt, frei konfigurierbar und benutzerspezifisch. Das heißt, sie hängen von dem Konto ab, mit dem sich der jeweilige Anwender angemeldet hat. Es sehen also nicht alle Nutzer dieselben Informationen, sondern das System lässt sich so einrichten, dass jeder IT-Mitarbeiter die Daten erhält, die er für seinen Arbeitsbereich braucht. Neue Inhalte weisen die Administratoren den Übersichten einfach über den Klick auf ein Pluszeichen am rechten Bildschirmrand zu. Die Anordnung der Anzeigen erfolgt dann per Drag-and-Drop.

Die Statusübersichten informieren über den Zustand einzelner Komponenten

In diesem Zusammenhang ergibt es Sinn, einmal kurz auf die von der Monitoring-Lösung angebotenen Gruppen einzugehen. WhatsUp Gold unterstützt zum einen dynamische Gruppen, die nach Regeln befüllt werden. Damit lassen sich zum Beispiel alle Windows-Rechner oder alle Geräte, die Disk-Performance-Daten sammeln, zusammenfassen. Zum anderen lassen sich Gruppen auch manuell erstellen oder über die Discovery-Funktion füllen. Auf diese Weise ist es möglich, die im Netz vorhandenen Komponenten nach nachvollziehbaren Kriterien zu ordnen und so die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Beispielsweise können Gruppen die Unternehmensstruktur nachbauen und jeweils alle Rechner der Buchhaltung, der Entwicklung und des Vertriebs umfassen. Darüber hinaus haben die zuständigen Mitarbeiter bei Bedarf auch die Möglichkeit, mit Untergruppen zu arbeiten.

Das Layer-2-Mapping

Eines der Highlights von WhatsUp Gold ist ohne Zweifel das Layer-2-Mapping. Diese Funktion verwendet Layer-2-Erkennungsfunktionen um Topologiekarten des überwachten Netzes anzufertigen. Das bedeutet, sie stellt das physikalische Netz realistisch dar und macht die Verbindungen zwischen den Geräten deutlich. Das Layer-2-Mapping wurde vom Hersteller standardmäßig aktiviert und läuft ohne Interaktionen mit den Anwendern im Hintergrund. Im Test funktionierte es ohne Probleme und erkannt die in unserem Netz vorhandenen Zusammenhänge auf Anhieb. In großen Umgebungen kann diese Funktion viele interessante Aspekte zu Tage fördern.

Layer-2-Gruppen, also Gruppen mit Geräten und ihren Verbindungen, lassen sich auf Wunsch dynamisch befüllen. So erscheinen bei einer Network-Discovery neu gefundene Geräte automatisch in der Layer-2-Gruppe. Die Verbindungen zu den anderen Devices fragt WhatsUp Gold aber nicht automatisch ab, sie werden der Gruppe erst dann hinzugefügt, wenn die Administratoren manuell die “Device Details” aktualisieren.

WhatsVirtual

Bei WhatsVirtual handelt es sich um eine optionale Erweiterung für WhatsUp Gold, die eine Verbindung zur vSphere API aufbaut um Infrastrukturinformationen über virtuelle Umgebungen auf Vmware-Basis zu sammeln. In unserer Testumgebung befanden sich drei Vmware Hypervisoren (ESXi 5.5), mit denen WhatsUp Gold nach Angabe der Vmware-Credentials ohne Probleme kommunizieren konnte. Im Betrieb zeigt das Monitoring-Werkzeug mit aktiviertem WhatsVirtual die im Netz vorhandenen vCenter Server und Hosts mit den darauf befindlichen virtuellen Maschinen (VMs) an. Dabei präsentiert die Lösung je nach Bedarf entweder nur die aktiven VMs, oder alle VMs, die vorhanden sind. Ein Event Log, das Ereignisse von den vCenter Servern sammelt, gehört ebenfalls zum Leistungsumfang von WhatsVirtual. Das gleiche gilt für eine Karte der virtuellen Infrastruktur mit den Servern und VMs. WhatsVirtual lässt sich darüber hinaus auch zur Verwaltung der virtuellen Systeme nutzen: klickt ein Anwender beispielsweise auf eine in der Karte aufgeführte VM, so kann er sie hoch- und herunterfahren, sie in den Suspend-Modus versetzen, einen Rest durchführen und ähnliches. Außerdem präsentiert die Lösung auch Detailinformationen zu den Systemen, wie CPU- und Speicherlast, die Betriebssystemversion und so weiter. Zusätzlich fügt sie diverse Dashboard-Reports zum Leistungsumfang von WhatsUp Gold hinzu. Dazu gehören zum Beispiel Listen virtueller Hosts und Anzeigen der aktuellen CPU- beziehungsweise Disk-Auslastung der VMs. Im Test funktionierte die Erweiterung problemlos und wir konnten sie nahtlos über das Web-Interface von WhatsUp Gold verwalten. Es ist auch möglich, über WhatsVirtual Thresholds einzusetzen und Alerts auszulösen. Laut Ipswitch unterstützt das Produkt übrigens die ESXi-Versionen 3.5 bis 5.0.

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