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Bald schon App-gewirtschaftet?

Autor/Redakteur: Rafael Laguna, CEO und Mitgründer der Open-Xchange AG/gg

Die Verkaufszahlen von Smartphones und Tablets klettern beständig, die Absatzzahlen von von Laptops und PCs und Laptops schrumpfen. Parallel dazu verschiebt sich auch unsere Softwarenutzung. Während der Software-Verlag Data Becker seine Pforten schließt, stürmen die Downloadzahlen in Apples App Store und im Google Play Store von Rekord zu Rekord.

Dies könnte sich jedoch schon bald ändern, da Web-Apps für bestimmte Anwendungen klare Vorteile im Vergleich zu nativen Apps haben. Web-Apps laufen unabhängig vom jeweils verwendeten Gerät und Betriebssystem als Web-Seite im Browser, was ein wesentlicher Vorzug gegenüber nativen Apps ist.

Im Gegensatz dazu sind die nativen Apps fest auf dem jeweiligen Mobilgerät installiert. Für die Softwareentwicklung bedeutet das einen erheblichen Mehraufwand, da die nativen Apps jeweils für Apple iOS, Google Android, Blackberry oder Windows mobile angepasst und getestet werden müssen. Native Apps empfehlen sich für Anwendungen, die auf Hardwarekomponenten wie Kamera, Mikrofon, Lautsprecher, GPS-Modul oder Gyrosensor zugreifen. Dazu gehören beispielsweise Mediaplayer, Spiele und Navigationssysteme.

Web-Apps punkten bei Anwendungen mit statischen Inhalten, die sowohl am Desktop als auch mit dem Tablet beziehungsweise Smartphone genutzt werden. Statische Inhalte umfassen nicht nur Dokumente und Bilder, sondern auch Musik und Videos. Eben alles, was in dieser Form schon zentral gespeichert vorliegt und nicht dynamisch für den Anwender erzeugt wird. Die Klassiker hierfür sind E-Mails sowie das Streamen von Musik und Videos, was jeweils eine Internetverbindung voraussetzt.

Doch auch “offline” werden die in HTML5 und JavaScript geschriebenen Web-Apps langsam erwachsen. Sie nutzen immer häufiger die von modernen Browsern unterstützte client-seitige Speicherung von Inhalten im Local Storage, die dann auch ohne Internetverbindung zur Verfügung stehen.

Die Vorteile von Web-Apps für die Anwender liegen auf der Hand: Sie erhalten Applikationen, die sich auf allen Geräten stets identisch verhalten. “Responsive Design” stellt dabei sicher, dass Menüs, Icons und Schriftgrößen optimiert für das jeweilige Display von Laptop, Tablet oder Smartphone dargestellt werden. Mit Web-Apps verliert auch der “Bring Your Own Device”-Trend seinen Schrecken, da Mitarbeiter ihre Lieblingsgeräte nutzen können, ohne dass ein Unternehmen den technischen Support für einen “Gerätezoo” übernehmen muss.

Und nicht zu vergessen: Da Web-Apps einfach im Browser durch Eingabe einer URL gestartet werden und nicht über Apple beziehungsweise Google bezogen werden müssen, sind sie zudem eine elegante Möglichkeit, sich hinsichtlich der Entscheidung, welche Software man nutzt, unabhängig von den beiden amerikanischen IT-Giganten zu machen.

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