ACMP 4.0.1 von Aagon im Test: Automatisiertes Desktop-Management
Autor: Dr. Götz Güttich
Mit ACMP 4 bringt Aagon eine neue Version seiner Client-Management-Plattform auf den Markt. Zu den Neuerungen zählt unter anderem eine komplett überarbeitete und neu gestaltete Oberfläche, die die Bedienung des Produkts deutlich vereinfachen soll. Außerdem wurden dem Produkt umfassende Automatisierungsfunktionen hinzugefügt sowie die Report-Engine und der Formeditor komplett überarbeitet. Wir haben uns im Testlabor angesehen, wie die praktische Arbeit mit der Lösung abläuft.
Mit der Aagon Client Management Platform (ACMP) sind Administratoren dazu in der Lage, die Rechner in ihren Netzwerken zu verwalten. Das Produkt wurde modular aufgebaut und lässt sich so stets um die Bausteine erweitern, die in der jeweiligen Unternehmensumgebung benötigt werden.
“ACMP Inventory” stellt das Kernstück der Management-Suite dar. Dieses Produkt ist kostenlos, inventarisiert die Windows-Betriebssystemdaten sowie die Basis-Hardware der Rechner im Netz und bietet die Basis für die weiteren ACMP-Module.
Der “Software Detective” erweitert die ACMP-Funktionalität um eine Softwareinventarisierung mit Versionsverwaltung und Lizenzmanagement. Der “Security Detective” sorgt im Gegensatz dazu für das Management der Antivirus-Lösungen, Client-Firewalls und anderen Sicherheitsprodukte im Netz. Er liefert unter anderem Informationen über den verwendeten Virenschutz, die Antivirus-Definitionen und den Status der Antivirus-Dienste.

Ebenfalls von Interesse: die “ACMP Desktop Automation”. Mit diesem Modul sind Administratoren dazu in der Lage, 200 zusätzliche Client-Werte auszulesen, die über den Leistungsumfang der Inventory-Komponente hinausgehen. Dazu gehören unter anderem Hardwareinformationen und die Systemkonfiguration.
Die “Client Commands” – ebenfalls ein Bestandteil der Desktop-Automation – stellen das Herzstück von ACMP dar und lassen sich nutzen, um administrative Aufgaben zu erledigen. Dazu gehören die Datenerfassung, die Installation von Software, das Sammeln von Daten, das Erstellen von Backups, die Verteilung von Betriebssysteminstallationen im Netz und das Remote-Management. Zusätzlich kommen die Client Commands ebenfalls für Windows-Updates und das Lizenzmanagement zum Einsatz. Die zuständigen Mitarbeiter müssen sich keineswegs mit den von Aagon vorgefertigten Client Commands zufrieden geben, sondern können einen sehr leistungsfähigen Editor verwenden, um eigene Client Commands zu definieren. Da die dazugehörige Befehlssprache sehr mächtig ist, sind die Administratoren mit ihr dazu in der Lage, praktisch alle Aufgaben zu automatisieren, die beim Desktop-Management anfallen, egal ob es darum geht, einen Registry-Schlüssel zu setzen, die Pagefile-Größe anzupassen, lokale Benutzerpasswörter zu setzen oder eine Umfrage auf den Client-Systemen durchzuführen, die in Erfahrung bringt, welche Kaffeesorte im Unternehmen am beliebtesten ist. Ein Freigabeprozess für die Befehle gehört in der aktuellen Version ebenfalls zum Leistungsumfang der Lösung. Die Commands lassen sich im Betrieb zu beliebigen Zeiten von den Anwendern auf den verwalteten Systemen ausführen, oder automatisch starten.

Wegen ihrer großen Bedeutung möchten wir auf die Client Commands an dieser Stelle noch etwas genauer eingehen und ihren Nutzen anhand eines Beispiels schildern: Zu den von Aagon vorkonfigurierten Client Commands gehört unter anderem ein Befehl zum Suchen von SNMP-Geräten im Netzwerk. Rufen die Administratoren diesen auf, so erscheint zunächst ein Dialogfeld, in dem sie die Start- und Ziel-Adressen, die Netzwerkadresse sowie die Netzmaske angeben können. Tragen sie hier falsche Werte ein, so meldet das Command dies und markiert die falschen Einträge rot. Wenn sie auf “Scan starten” klicken, läuft die Suche durch und legt die Ergebnisse innerhalb von ACMP im Query Management ab. Das Command ist also nicht nur nahtlos in ACMP integriert, sondern sogar in der Lage dazu, Aufgaben auszuführen, für die man in anderen Umgebungen Tools von Drittanbietern hinzuziehen müsste.
Um eigene Client Commands zu erzeugen, stellt Aagon, wie bereits angesprochen, eine eigene Command Bibliothek bereit. Diese wurde wegen der besseren Übersichtlichkeit in mehrere Bereiche aufgeteilt. Dazu gehören “Devices”, “Dialogs”, “Functions”, “Networks”, “Windows OS” und vieles mehr. Die Devices umfassen beispielsweise Befehle zum Öffnen oder Schließen von CD/DVD-Laufwerken, während sich über die “Dialogs” unter anderem Dialogfenster zum Öffnen und Speichern von Dateien realisieren lassen. “Network” umfasst im Gegensatz dazu Befehle wie “Map network drive” oder auch “Wake-On-LAN”. Möchte ein IT-Mitarbeiter einen solchen Befehl verwenden, so genügt es, ihn mit der Maus in den Arbeitsbereich des Entwicklungswerkzeugs zu ziehen. Daraufhin öffnet sich ein Konfigurationsdialog, in dem die Verantwortlichen die zum Einsatz des Befehls erforderlichen Angaben machen können. Im Fall von “Map network drive” ist das im Wesentlichen der UNC-Pfad zum Ziel-Share, der zu verwendende Laufwerksbuchstabe und das Benutzerkonto, das für den Login beim Server zum Einsatz kommt. Das Erstellen von Befehlen und Befehlsketten innerhalb der Client Commands gestaltet sich also verhältnismäßig einfach und auch Administratoren ohne tiefgehende Programmierkenntnisse sollten ohne Schwierigkeiten dazu in der Lage sein, eigene Commands zu generieren.
