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Erfolgsrezept für eine flexible, homogene IT-Infrastruktur

Autor/Redakteur: Philipp Ringgenberg, Head of Digital Business Consulting and Innovation Europe, Orange Business/gg

In der digitalen Transformation wird die IT-Infrastruktur zum Dreh- und Angelpunkt. Sie muss gleichzeitig leistungsfähig, flexibel und sicher sein, um Änderungen wie beispielsweise Unternehmensakquisitionen oder Produktionssteigerungen schnell zu integrieren. In solchen Fällen hilft keine Patchwork-Lösung, vielmehr braucht man eine nahtlose, integrierte Lösung, die gleichzeitig hilft, Kosten zu sparen. Doch wie kommen Unternehmen angesichts der Vielzahl von Anbietern und Lösungen zu einer homogenen IT-Infrastruktur?

Philipp Ringgenberg, Head of Digital Business Consulting and Innovation Europe, Orange Business (Bild: Orange Business)

Unternehmen müssen für Technologieinvestitionen immer tiefer in die Tasche greifen. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Transformationsstrategie, die sowohl die Geschäftspläne und -ziele als auch alle Aspekte in Bezug auf Netzwerk, Cloud und Sicherheit integriert. Was die Business Prioritäten anbetrifft, zählen für CEOs und CIOs laut einer Gartner-Veröffentlichung aus 2022 vor allem Flexibilität, Talentsuche und Cybersicherheit. Zudem setzen sie auf eine optimierte “User-to-Application”-Erfahrung, betriebliche Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Der digitale Reifegrad eines Unternehmens

Für jedes Unternehmen birgt die digitale Transformation spezifische Herausforderungen, welche maßgeblich vom aktuellen Ausgangspunkt beziehungsweise dem digitalen Reifegrad beeinflusst werden. Trotzdem lassen sich gewisse Gemeinsamkeiten innerhalb einzelner Branchen und Unternehmensgrößen erkennen:

So kämpfen aktuell viele große Finanz-, Industrie- und Versorgungsunternehmen mit veralteten Systemen, kostspieligen Netzwerken und strengen Datenregularien. Sie brauchen eine nahtlose und nachhaltige Transformation, um innovative digitale Lösungen einführen und so einem massiven Wettbewerbsdruck standhalten zu können.

Für Unternehmen, die bereits Cloud- und SD-WAN-Technologien nutzen, wie beispielsweise Automobilhersteller oder Pharmaunternehmen, geht es meist um den Übergang zu einem Multi-Cloud-Modell, unter anderem mit neuen Daten- und Sicherheitsprojekten. Oftmals fehlt es jedoch intern an den erforderlichen Fähigkeiten.

„Fortgeschrittene“ Unternehmen wie Einzelhändler oder Maschinenbauunternehmen hingegen setzen Daten häufig bereits gezielt ein, um sich schnell auf neue Kundenbedürfnisse einstellen zu können. Sie suchen nach Lösungen zur Konsolidierung von Datenströmen und zur Vereinheitlichung der Orchestrierung, um ihre Prozesse zu optimieren und ihre Reaktionsfähigkeit zu verbessern.

Allen gemeinsam ist: Für eine erfolgreiche Transformation benötigen sie eine hochleistungsfähige, robuste und skalierbare IT-Plattform, die anpassbar an sich ändernde Bedürfnisse ist und in die sich neue Technologien einbinden lassen. Diese Art “Evolutionsplattform” geht über technische Bausteine und sichere IT-Umgebungen hinaus und umfasst auch die individuelle Orchestrierung von Diensten und Services sowie Modularität und flexible Betriebsmodelle.

Umsetzung der Konnektivität

Eine robuste und sichere Konnektivität bildet die Grundlage für eine leistungsstarke cloudbasierte IT-Plattform und ermöglicht Unternehmen Kosteneffizienz und Flexibilität, unabhängig vom Standort ihrer Mitarbeiter. SD-WAN, SASE und Zero Trust stellen einen zukunftssicheren Ansatz dar, um dieses Ziel zu erreichen. Durch zentrale Administration und Konfigurationstechnologien können verschiedene Netzwerke wie Internet und MPLS verbunden, orchestriert und in logische Segmente aufgeteilt werden. Zudem bietet die Technologie effektiven Schutz vor Cyberangriffen. Auf diese Weise können Unternehmen an mehreren Standorten ein flexibles, zuverlässiges und sicheres Kommunikationsnetz ermöglichen.

Bei der konkreten Umsetzung der Konnektivität empfiehlt es sich, mit lokalen Internet-Breakouts zu arbeiten, abhängig von Verfügbarkeit und Qualität entweder über Direct Access, 5G oder klassisches Consumer-DSL. Auch der Transport des Datenverkehrs muss gut geplant werden. Eine Strategie könnte sein, für Public-Cloud-Anwendungen oder MS-Teams das öffentliche Netz zu nutzen und für zeitkritischen Datenverkehr aus Business-Applikationen Overlay-Netze zu verwenden. Für Backups sollte – je nach Bedeutung der Standorte –mit einer Zwei- bis hin zu Vierfachanbindung gearbeitet werden. Schließlich muss auch die passende Secure Access Service Edge (SASE)-Lösung gewählt werden, abhängig von Anforderungen wie Bandbreitenbedarf, Segmentierungsmöglichkeiten, automatisierter Konfiguration, flexiblen Access-Möglichkeiten, Data Policy Rules und Applikationspriorisierung.

Kostenreduktion durch SASE-Ansatz

Hybride Arbeitsweisen und verteilte Applikationen erfordern cloudbasierte Sicherheitsarchitekturen wie den SASE-Ansatz. Er integriert Security und Netzwerk und bietet Unternehmen eine Plattform, die unabhängig von Standorten oder Cloud-Services greift. Durch SASE können IT-Dienste schneller bereitgestellt, die Administration vereinfacht und Kosten reduziert werden. Jeder Zugriff erfolgt über einheitliche Sicherheitsrichtlinien, und eine End-to-End-Verschlüsselung sorgt für zusätzliche Sicherheit.

Co-Managed-Services entlasten die Unternehmens-IT

Moderne Plattformen bestehen aus einer dynamischen und verteilten IT-Umgebung mit vielen Applikationen und Lösungen. Das Management der IT-Infrastruktur kann inhouse übernommen oder an einen Dienstleister ausgelagert werden. Unternehmen können auch auf Co-Managed Services setzen, bei dem sie bestimmte Aufgaben im Selfservice übernehmen und der Partner beispielsweise für Architektur und Operations verantwortlich ist.

Zur Bewältigung der Komplexität werden Verwaltungstools benötigt, die sich kontinuierlich weiterentwickeln und anpassen lassen. Datengetriebene, intelligente und proaktive Observability-Lösungen geben Überblick über alle Daten, die in Echtzeit aus unterschiedlichen Monitoring-Tools gesammelt werden. Mit Hilfe von KI werden diese analysiert und ausgewertet. So wird sichergestellt, dass Konnektivität und Sicherheit für Infrastruktur, Applikationen und Geräte bestmöglich performen.

Von der Planung bis zum Betrieb

Eine stringente IT-Strategie und ein handfester Transformationsplan sind unverzichtbar für eine erfolgreiche digitale Transformation. Es ist entscheidend, dass Aufbau und Gestaltung der Plattform, Rollout, Betrieb, Mitarbeiter, Prozesse, Technologien und Datenstrategie sorgfältig geplant und eingesetzt werden, um die erwünschten Geschäftsergebnisse zu erzielen.

Da Transformationsprozesse in der Regel zeit-, ressourcen- und kostenintensiv sind, suchen viele Unternehmen nach externer Unterstützung. Folgendes sind wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Partners. Dieser sollte die Transformation von der Idee bis zur Umsetzung begleiten, das heißt:

  • sowohl auf Business als auch auf technologischer Seite in den entsprechenden Ebenen (Management, Executives) beratend unterstützen
  • den Gesamtprozess begleiten – von der Strategieentwicklung und der Planung der Maßnahmen über die Durchführung von Pilottests bis hin zum unternehmensweiten Rollout
  • bei Bedarf den Betrieb der Lösung übernehmen
  • Netzbetrieb und Cybersecurity integrieren und Over-the-Top-Dienste anbieten
  • durch ein breites Partner-Ökosystem einen ganzheitlichen, herstellerunabhängigen Plattformansatz verfolgen
  • eine Roadmap zur fortlaufenden Bewertung der Lösung und deren Verbesserung vorgeben.

Fit für die Zukunft

Im Zusammenspiel von Best-of-Breed-Konnektivität, cloudbasierter Sicherheit und digitalen Management-Services wird Agilität, Leistung, Sicherheit und personalisierte Orchestrierung zur Realität. Die Wettbewerbsfähigkeit sowie der Unternehmenserfolg in dynamischen Märkten werden so sichergestellt. Die perfekte Ausgangslage für eine zukunftsfähige IT-Infrastruktur ist aber das Zusammenspiel aus offener Plattform und vertrauenswürdigem Partner.

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