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Digital Workplace: Verteiltes Arbeiten ganzheitlich verwalten

Autor/Redakteur: Christoph Harvey, Vorstand der Deskcenter AG/gg

Der Trend zu Remote Working lässt sich weder aufhalten noch umkehren. Höchste Zeit, das IT-Management vernünftig aufzugleisen, um die Vorteile des verteilten Arbeitens voll auszuschöpfen und dessen Risiken abzuwehren.

Quelle: Breeandstephen/Unsplash.com

Arbeiten, von wo auch immer: Wer hätte sich vor ein paar Jahren träumen lassen, dass dies für viele Beschäftigte heute Realität ist? Zugegeben, ohne Corona-Pandemie wäre es wohl nicht so schnell gegangen. Doch wenn es nach den Wünschen vieler Mitarbeitenden geht, wird das Phänomen wahrscheinlich bleiben. So möchten der Studie „Digital Workplace“ zufolge, 66 Prozent der Befragten auch in der Zeit nach Corona an einem hybriden Arbeitsmodell festhalten, also an einer Kombination aus Home Office und Präsenz im Büro. Für die Studie befragten die Medienmarken funkschau, ICT CHANNEL und LANline in Kooperation mit mehreren Marktforschungsinstituten und Partnern deutsche Firmen unterschiedlicher Größen.

Raus aus dem Asset-Dschungel

Für Unternehmen ist Remote Working allerdings ein zweischneidiges Schwert. Viele haben die Pandemie bisher nur (so gut) überstanden, weil zumindest ein Teil ihrer Belegschaft aus dem Home Office weiterarbeiten konnte. Dies bietet künftig die Chance auf Kosteneinsparungen, indem sich beispielsweise Büroräumlichkeiten verkleinern lassen und vergrößert zudem den potenziellen Pool neuer, Standort-unabhängiger Mitarbeiter. Doch der Digital Workplace stellt die Firmen auch vor enorme Herausforderungen – die noch lange nicht alle gemeistert haben. Galt es zunächst, die Mitarbeitenden im Home Office mit Laptop, Drucker und Videokonferenz-Software auszustatten, steht die IT inzwischen vor einer Mammutaufgabe: Sie muss die entstandene Vielfalt an Endgeräten, Betriebssystemversionen und Softwarelizenzen auch sicher und kosteneffizient verwalten.

Insellösungen ade

Isolierte Tools stoßen hier schnell an ihre Grenzen und das IT-Management droht, den Überblick zu verlieren. Kein Wunder also, dass Unified Endpoint Management (UEM) gefragt ist: Wie das Marktforschungs- und Beratungshaus ISG in seinem jüngst veröffentlichten Report „ISG Provider Lens Future of Work – Services and Solutions“ beobachtete, hat der Trend zu UEM während der Pandemie weiter an Fahrt aufgenommen. Unternehmen, die noch kein UEM einsetzen, sollten spätestens jetzt auf diesen Zug aufspringen. Dabei bietet sich ein Vorgehen in fünf Schritten an.

Schritt 1 – Transparenz schaffen

Ausgangspunkt ist die lückenlose Inventarisierung aller IT-Assets – und zwar regelmäßig und automatisiert. Sind Hard- und Software vollständig erfasst, hilft dies einerseits Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Denn unbekannte oder nicht gepatchte Geräte im Netzwerk des Unternehmens öffnen Cyberattacken Tür und Tor. Andererseits ist ein vollständiger Überblick über alle Devices unter Kostengesichtspunkten interessant, da sich ungenutzte Applikationen und Systeme aufspüren lassen.

Schritt 2 – IT-Assets sicher managen

Im nächsten Schritt dreht sich alles um die sichere Verwaltung der IT-Assets. Die Inventarisierung bildet hierfür die Basis, doch performantes, modernes IT Asset Management (ITAM) ist weit mehr. So kennt es die Beziehungen der Hard- und Software zueinander ebenso wie deren Abhängigkeiten. Übersichtlich und schnell verständlich in Dashboards präsentiert, dienen diese Informationen dem Management als Grundlage für operative und strategische Entscheidungen. Ein weiterer unabdingbarer Bestandteil von ITAM ist ein professionelles Lizenzmanagement. Nicht nur aus Compliance-Gründen, sondern auch, weil sich damit richtig Geld sparen lässt. Stichwort: Überlizenzierung.

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