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IBM Notes versus Microsoft SharePoint: Welche Lösung unterstützt die unternehmensweite Zusammenarbeit effektiver?

Autoren/Redakteur: Adrian Turtschi und Stefan Waldenburger von Avanade/gg

Adrian Turtschi, Avanade
Adrian Turtschi, Avanade

Eine effektive Zusammenarbeit in Unternehmen über organisatorische und geografische Grenzen hinweg zahlt sich aus: Unternehmen sind dadurch nicht nur leistungsfähiger und effizienter, sondern können auch flexibler auf Veränderungen am Markt reagieren. Allerdings gibt es einige Hürden zu überwinden, um die Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen zu optimieren. Zum einen müssen die Mitarbeiter die Vorteile sehen, mit Kollegen und Partnern Erfahrungen und Know-how auszutauschen. In vielen Unternehmen herrscht bislang eher eine Kultur des Herrschaftswissens oder Silodenkens. Zum anderen sollten veraltete Applikationen abgelöst werden. Ein Haken: Diese Anwendungen sind mittlerweile fest in die IT-Architektur integriert und es wurden zahlreiche Erweiterungen vorgenommen. Viele Unternehmen können sich daher nur schwer vorstellen, diese Software abzulösen, auch wenn sie heutige Ansprüche an Mobilität und Flexibilität nicht mehr erfüllen. Ein Beispiel für eine Software, die die mobile Arbeitsweise vieler Mitarbeiter nicht unterstützt, ist Lotus Notes beziehungsweise Lotus Domino von IBM. Lotus Notes wurde übrigens im letzten Jahr in IBM Notes umbenannt.

IBM Notes: Ist IBM Connections die Zukunft?

Bereits seit Jahrzehnten implementieren Unternehmen den Bestseller IBM Notes. Die auf IBM Notes basierenden Anwendungen sind aber immer komplexer und unflexibler geworden. Diese erfüllen oft nicht mehr die gewachsenen Anforderungen an Benutzerfreundlichkeit und Mobilität. Generell haben Unternehmen, die IBM Notes einsetzen, eine sehr heterogene IT-Infrastruktur – dies erschwert einen Umstieg auf andere Lösungen. Auch wenn IBM Notes laut Wall Street Journal Online “ein Symbol für die Herausforderungen (von IBM) geworden” ist, gehört es immer noch zu den wichtigsten Tools des Unternehmens. Auf diese Lösung möchte IBM nicht verzichten und integrierte Social-Komponenten wie Domino wiki sowie Widget- und Blog-Funktionen in die bestehende Anwendung.

Einer der größten Vorteile von IBM Notes war immer das leistungsstarke Backend, das sich an alle Anforderungen eines Unternehmens anpassen ließ. Die IT-Abteilung konnte damit Datenbanken und Arbeitsbereiche für die teamübergreifende Zusammenarbeit programmieren, mit denen Anwender Informationen teilen und Projekte bearbeiten konnten – ein Vorläufer der heutigen Social Collaboration-Werkzeuge.

Typische Filterung eines Notes-Portfolios
Typische Filterung eines Notes-Portfolios

An diese Zeiten möchte IBM mit der Collaboration-Lösung IBM Connections anknüpfen. Allerdings unterstreicht dieses Tool die Herausforderungen für IBM: Zum einen muss sich das Unternehmen technologisch verjüngen, zum anderen neue Kunden für IBM Notes gewinnen.

Immer mehr Unternehmen stehen IBM Notes allerdings skeptisch gegenüber. Auch die zusätzliche Implementierung von IBM Connections, um Zugriff auf Social Collaboration-Komponenten zu erhalten, ist für sie selten eine Alternative. Die Migration auf ein komplett neues System, das eine größere Flexibilität verspricht, ist für viele Unternehmen attraktiver. Denn in einem sind sich nach einer Studie von Vanson Bourne im Auftrag von Avanade Unternehmensführung wie Mitarbeiter einig: Sie wollen nicht mehr auf die Vorteile des mobilen Zugriffs auf Informationen sowie den orts- und zeitunabhängigen Austausch mit Kollegen verzichten, die ihnen Collaboration-Anwendungen bieten.